Abschluss der Erzieher:innen 2022/23

„Das Seepferdchen des Lebens“
Fachakademie verabschiedet 25 Erzieherinnen – 16 erwerben Fachhochschulreife

Von Fabian Bauer

25 Berufspraktikanten haben am Donnerstag von der Fachakademie für Sozialpädagogik nach drei bis fünf Jahren endlich ihr Abschlusszeugnis erhalten. Sie können jetzt entweder in die Arbeitswelt als staatlich geprüfte Erzieher starten oder an einer Fachhochschule studieren. 16 der 25 Absolventinnen legten eine Zusatzprüfung ab, um die
Fachhochschulreife zu erlangen. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgte die schulinterne Akademieband.
Der Höhepunkt der Abschlussfeier war die Rede der Schülersprecher. Christoph Paukner erinnerte an Rollenspiele, die nicht immer in ihrer Komfortzone lagen und die ein oder andere Gruppenarbeit, die nicht unbedingt viel
Produktivität mit sich brachte. „Sie waren stets bemüht“, bewertete Paukner die Lehrermit einem Augenzwinkern. Laut Anna Gritsch verging die Zeit schnell. Egal ob im Praktikum oder in der Schule, siemeinte: „Jeder Tag war einzigartig.“ Abschließend sagten die beiden: „Das Leben ist wie das große weite Meer und wir haben das Seepferdchen bestanden.“ Und das mit Bravour.

Beruf von Feedback und Reflexion geprägt
„Ihr seid ein wichtiges Vorbild“, betont Reiner Sagstetter, Leiter des Sachgebiets Berufliche Schulen für Agrar- und Hauswirtschaft, Sozial- und Gesundheitswesen. Seine Kinder zum Beispiel würden im Erwachsenenalter immer noch wissen, wie ihre Erzieherinnen hießen, welche Kleidung sie trugen und all die schönen Erinnerungen
in der Zeit. „Sie werden mit Sicherheit für viele ein Vorbild sein.“ Der Beruf als Erzieher ist laut Sagstetter immer von Feedback und Reflektion geprägt. Natürlich meinte er damit keine Likes, wie etwa auf Instagram oder Facebook. Eher meinte er die Reaktionen des Kindes. Ist es zufrieden? Schaut es einen schief an? Oder weint es gleich? Ständiges
Reflektieren ist ihm zufolge sehr wichtig und dank der Ausbildung ist Sagstetter sich sicher, dass das bei den jungen Erziehern hervorragend klappen werde. „Sie haben ihr Ziel nach jahrelanger Arbeit endlich erreicht“, beglückwünschte stellvertretender Landrat Josef Färber die Absolventen. „Es ist aber auch der Anfang für die nächsten Aufgaben“, so Färber weiter. Auch Bürgermeister Hans Schmalhofer gratulierte den Abschlussschülern, die einen anspruchsvollen und schönen Beruf erlernt hätten. „Ihr seid wichtig für die Gesellschaft und habt eine hohe Verantwortung“, sagte der Bürgermeister. Diesbezüglich mache sich Schmalhofer keine Sorgen. Er sei sich sicher,
dass die künftigen Erzieherinnen bestens vorbereitet worden seien. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel betonte er: „Ihr seid gefragt. Das ist keine Frage.“ Schmalhofer hoffte, in Zukunft den ein oder anderen bei einem Vorstellungsgespräch zu sehen.

„Schüler werden Zukunft sicher positiv mitgestalten“
Mit einem lachenden, aber auch einem weinenden Auge verabschiedete Akademieleiterin Lisa Frech die drei Abschlussklassen. „Kriege, aber auch Frieden entstehen im Geist“, sagte Frech. Überzeugt war sie, dass die hier
ausgebildeten Schüler positiv die Zukunft mitgestalten. „Es gibt keine Passagiere auf dem Raumschiff Erde, jeder gehört zur Crew“, zitierte sie den kanadischen Philosoph Marshall McLuhan und „ihr seid eine verdammt coole Crew“.
Neben den Schülern verabschiedet Frech auch Lehrerin Petra Lecker nach über 17 Jahren an der Fachakademie.